Blutegeltherapie Pferd & Hund

Blutegel - was bewirken sie

und warum sind sie so hilfreich?

 

Blutegel (Hirudu medicinales) gehören zur Gattung der Ringelwürmer und leben hauptsächlich in flachen Gewässern. Sie werden bis zu 15cm lang, können an die 30 Jahre alt werden und sind nach einer Mahlzeit bis zu einem Jahr lang satt. Dadurch, dass ihre Nahrungsgrundlage aus Blut besteht, haben sie sich zur Aufgabe gemacht dem Wirt - von dem sie ihr Blut erhalten - nützliche Stoffe zu liefern. Damit das Tier, von dem sie ihre Nahrung erhalten sie nicht abstreift, oder durch entzündete Bissstellen stirbt enthält der Speichel mehr als 20 hochwirksame Komponenten die stark schmerzlindert und entzündungshemmend wirken. Da das "Mahl" nicht zu lange dauern darf, dienen gerinnunghemmende Stoffe dazu das Blut zu verdünnen und es an die Bissforte zu leiten.

Aus diesem Grund werden Blutegel schon seit Jahrtausenden als ältestes Heilmittel eingesetzt, die mit ihrer natürlichen, schonenden Wirkung sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin Großes leisten.

Blutegel sind schwarz bis bräunlich oder olivgrün und sind häufig am Rücken mit roten Strichen gezeichnet. Durch ihren Y-Förmigen Biss, der aussieht wie ein Mercedes-Stern geben sie die Stoffe Herudin (chem. Heparin), Calin, Hyarulonidase, Histamin,Egline, Bdellin, Apyrase, Kollagenase und weitere Wirkstoffe durch ihren Speichel ab.

Herudin und Calin wirken Gerinnungshemmend, sorgen also für die Blutverdünnung, wobei Hirudin zusätzlich dazu dient die Bissforte während des Bissaktes offen zu halten und Calin längerfristig wirkt und so eine Nachblutung bewirkt. Bei Pferden und Hunden kann diese Nachblutung bis zu 72 Stunden betragen. Diese ist völlig normal und trägt dazu bei, dass die gelösten Gift- und Ablagerungsstoffe sowie weitere Stoffwechselprodukte ausgeschwemmt werden, das Blut gereinigt wird, der Blutfluss und der Lymphstrom angeregt, Entzündungen vermieden und sich durch den Blutverlust frisches, neues Blut bilden kann.

Hyarulonidase hilft bei der Ausbreitung der Wirkstoffe im Gewebe, der histaminähnliche Stoff lässt die Gefäße erweitern und sorgt für den Blutfluss zur Bissforte.

Egline, Bdellin, Apyrase, Kollagenaso und die weiteren Wirkstoffe die der Blutegelspeichel enthält wirken unterstützend sowie stark schmerzlindern- und entzündungshemmend.

Ein Blutegel der zum Einsatz kommt ist hungrig und nimmt beim Saugen des Blutes bis zur fünffachen Menge seines Körpergewichtes auf und wirkt somit zusätzlich entstauend.

Je nach Blutegel und Bissfreudigkeit saugt Dieser 10 bis 120 Minuten. In der Regel jedoch ca. 30 bis 60 Minuten.

 

 Wichtig:

Blutegel die zur medizinischen Anwendung dienen sind im Sinne des Arzneimittelgesetzes Fertigarzneimittel und kommen aus kontrollierten Fangebieten oder aus dafür spezialisierten Zuchtstätten. Hier wird der Egel mindestens 8 Monate in Quarantäne gehalten um sicherzustellen, dass er beim Einsatz hungrig ist. Blutegel werden nur für medizinische Zwecke gezüchtet und dürfen wegen der Hygienevorschriften nur einmal verwendet werden. Blutegel die in einer Behandlung zum Einsatz kamen werden fachgerecht entsorgt oder gehen in für sie vorgesehene Rentnerteiche die sichern, dass die Egel die aufgenommenen Keime nicht verbreiten.

Die Blutegeltherapie ist absolut hygienisch und keimfrei, dafür sorgt auch der Egel mit seinem desinfizierenden, antibiotischem Wirkstoff und das Nachbluten welches die Bissstelle reinigt. Eine Behandlung mit Blutegeln ist nur dafür ausgebildeten und zertifizierten Fachkräften vorgesehen und darf aufgrund des medizinschen Eingriffes nicht von ungeschulten Privatpersonen durchgeführt werden.

 

Auf den weiteren Unterseiten ist geschildert was bei einer Therapie zu beachten ist, wie eine Behandlung abläuft und wie sich die Nachsorge gestaltet.

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